wissensfraktal

Das Grundproblem bei der Behandlung von Wissen besteht darin, daß die hierzu verwendeten Instrumente wiederum aus Wissen bestehen: Wissen wird durch Wissen beschrieben. Der Erkenntnisfortschritt über das Wissen hält sich in engen Grenzen: Neben der Wucherung von Kategorien kommt es zu Zirkeldefinitionen (sogenannte »circuli vitiosi« oder »Teufelskreise«), was bereits Platon im »Theaitet« diskutierte, und nicht zuletzt auch zu Paradoxien.
 
In Anlehnung an Wittgenstein kann man sich der Problematik jedoch von zwei Seiten nähern: um dem Wissen eine Grenze zu ziehen, müsste man eigentlich beide Seiten dieser Grenze kennen – man müsste also wissen, was man nicht wissen kann.
 
Die hier vertretene fraktale Sicht beleuchtet deshalb vor allem diese Seite der Grenze aus einer pragmatisch-wissensökonomischen Perspektive. Im Mittelpunkt stehen Desinformationsaspekte und insbesondere das Phänomen der passiven (oder qualitativen) Desinformation.